Chef der deutschen Luftwaffe in Israel: Raketenabwehrprojekt „Arrow 3“ macht Fortschritte

Der Bau des Luftabwehrsystems „Arrow 3“ für Deutschland verläuft laut Luftwaffenkommandeur Generalleutnant Ingo Gerhartz planmäßig.
Gerhartz beendete kürzlich einen Besuch in Israel, kurz bevor eine Houthi-Rakete in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens einschlug. Während seines Besuchs erhielt er bei Israel Aerospace Industries die ersten Komponenten des Arrow-Systems, darunter das zentrale Kommunikationsmodul.
Die deutsche Luftwaffe plant, das israelische Raketensystem, mit dem eine Lücke in ihren Raketenabwehrfähigkeiten geschlossen werden soll, noch in diesem Jahr für einsatzbereit zu erklären. Das Arrow-System wird Deutschland in die Lage versetzen, anfliegende Raketen in Höhen von bis zu 100 Kilometern (etwa 62 Meilen) außerhalb der Atmosphäre und im nahen Weltraum abzufangen. Deutschland verfügte bislang über keine Fähigkeiten auf dieser höchsten Abwehrebene.
„Mit Arrow 3 erwirbt Deutschland ein israelisches Waffensystem, das zum Schutz Deutschlands vor Bedrohungen aus der Luft beitragen wird“, sagte Gerhartz gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur. Das Arrow-System wird an drei Standorten eingesetzt werden – der erste ist der Militärflugplatz Holzdorf in Ostdeutschland, südlich der Hauptstadt. Die Bauarbeiten dort sind bereits im Gange.
In den kommenden Wochen wird Gerhartz voraussichtlich als Kommandeur der Luftwaffe zurücktreten und eine leitende Funktion innerhalb der NATO als Kommandeur des Hauptquartiers in Brunssum (Niederlande) übernehmen – einem der beiden operativen Hauptquartiere des Bündnisses in Europa.
„Mein erster Auslandsbesuch als Luftwaffeninspekteur führte mich 2018, kurz nach meinem Amtsantritt, nach Israel – und nun, sieben Jahre später, bin ich wieder hier zu meinem letzten Besuch. Damit schließt sich für mich ein Kreis“, sagte Gerhartz.

Dov Gil-Har is a corespondent for KAN 11.