Tel Aviv kämpft gegen die zunehmende Präsenz von Schakalen in der Stadt und versucht, sie in freier Wildbahn zu halten

Die Stadtverwaltung von Tel Aviv-Jaffa in Zentralisrael kündigte am Sonntag eine Kampagne an, um die zunehmende Präsenz von Schakalen in städtischen Gebieten zu bekämpfen. Diese streifen auf der Suche nach Nahrung durch die Stadt und stellen dabei eine potenzielle Gefahr für Menschen und Haustiere dar. Die Behörden forderten die Einwohner auf, die Wildtiere nicht zu füttern, da dies die Schakale ermutige, noch tiefer in bewohnte Stadtviertel vorzudringen.
„Das Füttern von Schakalen führt dazu, dass sie ihre natürliche Scheu vor Menschen verlieren, was zu aggressivem Verhalten führen kann, wenn Nahrung knapp wird. Schakale, die sich an von Menschen bereitgestelltes Futter gewöhnen, könnten aggressiv reagieren, wenn sie dieses nicht mehr erhalten“, erklärte die Stadtverwaltung auf ihrer offiziellen Website.
Zudem warnte die Stadt, dass die zunehmende Zahl von Schakalen in urbanen Gebieten potenziell gefährliche Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen könnte.
„Das Füttern von Schakalen erhöht zudem das Risiko der Krankheitsübertragung. Die Tiere werden von Vierteln mit leicht zugänglichen Nahrungsquellen angezogen, was zu einer stärkeren Interaktion mit Anwohnern und einer höheren Gefahr der Verbreitung von Krankheiten führt“, so die Stadtverwaltung weiter.
Etwa 16 wilde Schakale wurden mit Sendern versehen, um ihre Bewegungen zu verfolgen und ihre Population in Tel Aviv zu reduzieren. Das laufende Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Universität Haifa im Norden Israels durchgeführt. Im Rahmen der Kampagne wurden außerdem Futterstellen für Straßenkatzen eingerichtet, die strategisch genutzt werden, um die Schakale aus der Stadt zu locken.
Das Problem, dass Wildtiere zunehmend in städtische Gebiete vordringen, ist eine weltweite Herausforderung. Besonders betroffen sind jedoch dicht besiedelte Länder wie Israel, wo begrenztes Land, rasante wirtschaftliche Entwicklung und Bevölkerungswachstum den natürlichen Lebensraum der Tiere zunehmend einschränken.
Schakale sind vor allem in der Nacht aktiv, weshalb Menschen sie oft heulen hören. Aufgrund des zunehmenden Mangels an Nahrung in der Wildnis sind urbane Schakale jedoch auch tagsüber immer häufiger auf Nahrungssuche in der Nähe von Wohngebieten zu sehen.
Der Yarkon-Park in Tel Aviv hat sich zu einem Sammelpunkt für städtische Schakale entwickelt, die vermutlich von den weitläufigen Rasenflächen des Parks angezogen werden, die ihrem natürlichen Lebensraum ähneln.
Die Stadtverwaltung hat Anwohner gewarnt, dass das Füttern von Wildtieren gesetzlich verboten ist. Wiederholungstätern droht eine Geldstrafe von 730 Schekel (ca. 180 Euro).
Die nordisraelische Stadt Haifa hat seit Jahren mit Wildschweinen zu kämpfen, die in städtische Gebiete eindringen und die Bewohner bedrohen können. Wie die Schakale in Tel Aviv werden auch die Wildschweine in Haifa von Lebensmittelabfällen angelockt, da die Ausdehnung der Städte ihren natürlichen Lebensraum erheblich verkleinert hat.

Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel