„Den Jemen zu zerstören, hilft den Palästinensern nicht“: Luai Ahmed, ein jemenitischer Aktivist, meldet sich zu Wort
Für viele Israelis ruft Jemen in erster Linie Gedanken an ihre jüdischen Wurzeln hervor – ein bedeutender Teil der israelischen Juden führt seine Herkunft auf die alte jüdische Gemeinde im Jemen zurück.
In den letzten Monaten hat der Jemen jedoch eine neue, bedrohlichere Bedeutung für die Israelis erlangt, da die Houthi-Truppen Raketen und Drohnen auf israelisches Gebiet abschießen. Diese Angriffe, die nach dem 7. Oktober begannen, haben viele Israelis vor die Frage gestellt, warum sich ein geografisch so weit entferntes Land an direkten Feindseligkeiten beteiligen sollte.
In diesem Zusammenhang sind einige interessante Stimmen aus der arabischen Welt zu hören. Zu ihnen gehört Luai Ahmed, ein 31-jähriger jemenitisch-schwedischer Aktivist, der durch seine pro-israelische Haltung viel Aufmerksamkeit erregt hat. Ahmed, der 2014 aus dem Jemen floh, als die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa übernahmen, ist zu einer prominenten Stimme in den sozialen Medien geworden. Er hat über 190.000 Follower auf der Social-Media-Plattform 𝕏 und produziert virale Videos, die Anti-Israel-Narrative in Frage stellen.
In seinen jüngsten Videos und Beiträgen in den sozialen Medien erklärt Ahmed die komplexe Dynamik hinter den Angriffen der Houthis auf Israel. Er argumentiert, dass die Houthis, obwohl sie nur ein Drittel des jemenitischen Territoriums kontrollieren, es geschafft haben, die ohnehin schon katastrophale Situation in einem der ärmsten Länder des Nahen Ostens zu verschlimmern, indem sie ihre Ressourcen auf Angriffe auf Israel konzentrieren, anstatt sich um die Bedürfnisse der jemenitischen Bevölkerung zu kümmern.
A letter from a Yemeni to the Houthis — from Israel!
— buildersofmideast (@buildersmideast) December 20, 2024
While the Houthis were sending balisitic missiles towards Israel, our host Luai was in Tel Aviv hiding in a shelter; he wrote a letter to the Houthis. pic.twitter.com/5eH5PP2PYe
Sein jüngster Tweet bringt diese Sichtweise auf den Punkt: „Liebe Houthis, Raketen auf Israel abzufeuern ist keine ‚Hilfe für die Palästinenser‘ - es ruiniert den Jemen, das ärmste Land im Nahen Osten. Mit freundlichen Grüßen, ein Jemenit.“
Ahmed ist inzwischen ein häufiger Besucher in Israel, wo seine Botschaft bei der lokalen Bevölkerung großen Anklang findet. Durch soziale Medien und persönliche Auftritte hat er dazu beigetragen, Brücken der Verständigung zwischen den Gemeinschaften zu bauen, und gezeigt, dass es arabische Stimmen gibt, die aktiv den Dialog und den Frieden dem Konflikt vorziehen. Seine Anwesenheit in Israel und seine Bereitschaft, sich direkt mit der israelischen Gesellschaft auseinanderzusetzen, sind ein starkes Gegengewicht zu den regionalen Feindseligkeiten.
Für viele Israelis, die in letzter Zeit von Luftschutzsirenen geweckt wurden, die von Houthi-Raketen ausgelöst wurden, war es schwierig, die Beweggründe der Gruppe zu verstehen. Die Houthis, eine schiitische Terrororganisation, die vom Iran unterstützt wird, haben sich von einer lokalen Rebellenbewegung zu einer bedeutenden regionalen Bedrohung entwickelt, obwohl der Jemen geografisch weit von Israel entfernt ist. Ihre Angriffe auf Israel und die Schifffahrt im Roten Meer stellen nicht nur eine militärische Bedrohung dar, sondern auch ein komplexes Geflecht aus regionaler Politik, iranischem Einfluss und religiösem Extremismus.
Wenn wir Chanukka feiern, sagen wir oft, dass jede Kerze nur ein kleines Licht ist, aber zusammen ergeben sie eine kraftvolle Erleuchtung. Aktivisten wie Ahmed tragen dazu bei, das Licht zu entzünden, indem sie nicht nur klare Informationen liefern, sondern auch zeigen, dass es in der arabischen Welt Stimmen gibt, die den Frieden dem Konflikt vorziehen. Diese jungen Stimmen, die sich für Verständnis und Wahrheit in ihren Gemeinschaften und Ländern einsetzen, geben Hoffnung auf eine bessere Zukunft in der Region.
Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel