„Ich klage an“: Außenminister Sa'ar kritisiert den Internationalen Gerichtshof scharf, als dieser die Anhörungen zu Israels angeblichen Verstoß gegen die UN-Charta durch das Verbot der UNRWA beginnt
Israel werde sich „nicht an diesem Zirkus beteiligen“, sagt Sa'ar und fordert Rechenschaft von der UN

Der israelische Außenminister Gideon Sa'ar hat am Montag den Internationalen Gerichtshof scharf attackiert, als das Gericht die Anhörungen von Anwälten aus über 40 Staaten begann, die argumentieren, dass Israel mit dem Verbot jeglicher Zusammenarbeit mit der UNRWA gegen die UN-Charta verstoßen habe.
Einen Tag zuvor hatte Sa'ar angekündigt, dass Israel sich nicht an diesem „Zirkus“ beteiligen werde und dass er die Position Israels stattdessen in einer öffentlichen Erklärung darlegen werde.
Sa'ar begann seine Rede, indem er das UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten) als „eine von Terror [terroristischer Unterwanderung] geplagte und nicht mehr zu rettende UN-Agentur“ bezeichnete.
„Dies ist ein weiterer Versuch, rechtliche Verfahren für politische Zwecke zu missbrauchen, um den Staat Israel zu verfolgen. Das Ziel ist es, Israel sein grundlegendstes Recht zu verweigern – das Recht, sich zu verteidigen“, sagte der Minister.
Im November letzten Jahres teilte Israel den Vereinten Nationen mit, dass es die ursprünglich 1967 unterzeichnete vorläufige Vereinbarung zwischen dem Staat Israel und der UNRWA aufgrund der engen Verbindungen und Verflechtungen der Organisation mit der Hamas aufkündigt.
Philippe Lazzarini, Generalkommissar der UNRWA, behauptete, dies würde „die Instabilität in den besetzten palästinensischen Gebieten in einem kritischen Moment verschärfen und die Verzweiflung vertiefen“ und das Leben und die Zukunft der Palästinenser gefährden.
In seiner Rede erklärte Sa’ar, dass nicht Israel, sondern die Vereinten Nationen und das UNRWA vor Gericht stehen sollten.
„Kein anderes Land – weder demokratisch noch undemokratisch – wurde so oft vor dieses Gericht gebracht wie Israel. Und kein anderes Land leidet unter derartiger Doppelmoral“, sagte er und betonte, dass Israel sich der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet fühle und über eine unabhängige Justiz verfüge.
Dennoch wies Sa’ar darauf hin, dass dies bereits der vierte Fall gegen Israel am IGH seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober sei.
„Zuerst wurde das Gericht dazu benutzt, um die blutige Lüge zu verbreiten, dass Israel Völkermord begeht. Dann wurde versucht, Israel daran zu hindern, die Waffen zu erwerben, die es zur Selbstverteidigung benötigt. Dann wurde versucht, Israel sein historisches Recht auf seine alte Heimat abzusprechen – sie haben entschieden, dass das, was sie als „Besetzung“ unserer Heimat bezeichnen, illegal ist. Und jetzt wird das Gericht missbraucht, um Israel zur Zusammenarbeit mit einer von Terroristen unterwanderten Organisation zu zwingen.“
Sa'ar bezeichnete die juristische Kampagne gegen Israel als „gut geölte Maschine“ und gab den Palästinensern die Schuld dafür, „auch wenn andere Staaten sie anführen“.
„Es geht nicht um Gerechtigkeit. Israels Feinde missbrauchen internationale Rechtsinstitutionen zynisch als Waffe, um Israel schutzlos zu machen.“
Er wies auch darauf hin, dass zu Beginn der IGH-Verfahren Nawaf Salam, der heutige Premierminister des Libanon, als Präsident des Gerichts amtierte.
„Während er als ‚neutraler Richter‘ in Verfahren gegen Israel tätig war… bezeichnete er Israel als ‚Feindstaat‘. Das ist der Mann, der ein faires und gerechtes Verfahren hätte führen sollen.“
„Israel wird diesem Zirkus keinerlei Legitimität zugestehen“, erklärte Sa'ar. „Der Fokus sollte auf der UNRWA liegen! Unter dem Deckmantel einer UN-Agentur ist die UNRWA zu einem verlängerten Arm der Hamas geworden. Sie hat ihre Pflichten völlig verraten. Die UNRWA beschäftigte über 1.400 Terroristen. Viele von ihnen waren direkt und aktiv an dem Massaker und den Gräueltaten vom 7. Oktober beteiligt.“
Im Januar 2024 setzte die Biden-Regierung die Finanzhilfen für die UNRWA vorübergehend aus, nachdem Israel belastende Beweise dafür vorgelegt hatte, dass mehrere UNRWA-Mitarbeiter an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren. Ein Großteil der internationalen Hilfe für die UNRWA wurde jedoch wieder aufgenommen, nachdem ein Untersuchungsausschuss im folgenden April den UNRWA-Skandal verharmlost hatte.
Sa'ar forderte von den Vereinten Nationen Rechenschaft für ihre Verwicklung in die Verbrechen der Hamas, darunter auch von Generalsekretär António Guterres, der seiner Meinung nach „sehr gut wusste, was in der UNRWA vor sich ging“.
„Er hat nichts unternommen, um die Gräueltaten zu verhindern. Er hat sich sogar bemüht, die Verwicklung zu vertuschen. Er vertuscht weiterhin die Verbrechen der UNRWA und die Verbrechen ihrer terroristischen Mitarbeiter.“
Sa'ar schloss mit den Worten: „Ich erhebe Anklage. Ich erhebe Anklage gegen die UNRWA. Ich erhebe Anklage gegen die UN. Ich erhebe Anklage gegen den Generalsekretär der UN. Ich erhebe Anklage gegen alle, die das Völkerrecht und seine Institutionen missbrauchen, um Israel – dem am meisten angegriffenen Land der Welt – sein grundlegendes Recht auf Selbstverteidigung zu verweigern.“
„Die Wahrheit kann nicht begraben oder verschwiegen werden. Die Welt muss die wahre Geschichte hören und kennen.“

Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel